Sonntag, 25. September 2011

Von Needles, CA nach Barstow, CA

Mit Freuden stellten wir heute morgen fest, dass über Nacht ein paar Wolken aufgezogen waren. Wir freuen uns momentan über jedes Grad, das das Thermometer weniger anzeigt.

Die heutige Fahrt begann wie die gestrige endete: kurz raus aus Needles, CA und wir waren wieder in der Mojave-Wüste. In dem Wissen, dass sich die Strecke dem Ende nähert, waren wir dennoch nocheinmal besonders ehrgeizig, viel "Old Route 66" zu fahren.

Die Strecke führt lange Zeit neben den Gleisen der "Burlington Northern Santa Fe"-Railroad entlang. Wenn man anhält, um die Züge zu filmen, zu fotografieren oder einfach nur zu bestaunen geben die Lokführer alles und "tuten" dir zur. Es gibt ja weit und breit keine Anwohner, die sich über die Lärmbelästigung beschweren würden. Hier mal ein eher kurzer Zug mit nur 2 Lokomotiven:


Ein Teil der Strecke ist auch als "Public Art Corridor" bekannt, weil sich hier meilenweit die Leute mit Steinen namentlich oder "heimatlich" verewigen. Der Reiseführer warnt vor Schlangen und Hitzschlag, also nur ein kurzes Foto und weiter geht's.


 Das Roadrunner-Restaurant ist -so scheint es zumindest - nicht mehr in Betrieb.


Das "Bagdad-Cafe" (hier spielte "Out of Rosenheim" mit Marianne Sägebrecht) hatte noch geschlossen. Der kalifornische Ort Bagdad existiert gar nicht mehr. Das Cafe befindet sich in Newberry Springs, CA, hieß früher eigentlich Sidewinder Cafe und hat sich nach dem Filmerfolg werbewirksam umbenannt.


Dafür verkauft "Roy's Cafe" in Amboy wieder eiskalte Getränke und Snacks. Vielleicht sind ja bis zu unserem nächsten Besuch auch die Cabins im Hintergrund wieder hergerichtet. Der Ort wird gerne als Filmlocation verwendet. Wir können uns das gut vorstellen und haben lauter Filme mit Psychopathen, Massenmördern und Kettensägen vor Augen.


Hier jetzt bloß keine Panne haben!


Wir überlegen, ein Stück Wüste zu kaufen und diese bei der nächsten Weihnachtsfeier beim Schrottwichteln zu verschenken. :-) 


Der "Shoe-Tree", an dem schon Generationen von Reisenden ihre Schuhe hinterlassen haben, ist offenbar Opfer einer Überflutung geworden.  Kaum vorstellbar, in dieser Dürre. Auf den Kalenderbildern sah er  jedenfalls spektakulärer aus. Dirk hat ein altes Paar Schuhe schon am Grand Canyon in den Müll geworfen, schade, denn meine "Trittchen" werde ich noch in L.A. brauchen.

Der nächste größere Ort ist Barstow, CA, den wir schon gegen 14.00 h erreichten. Unser ursprünglicher Plan war, bis San Bernardino zu fahren, um dann am nächsten Tag nur noch eine kurze Strecke bis Los Angeles zu haben. Doch am Ortseingang entdeckte ich ein Plakat, das auf ein Rodeo an diesem Wochenende hinwies.

Joseph vom Visitor Center war sehr hilfsbereit, erklärte uns wo wir Karten erhalten (bei einem "Car Dealer") und wo sich die Rodeo-Arena befindet. Okay, damit war der ursprüngliche Plan über den Haufen geworfen.  :-)

Nachdem wir Karten hatten checkten wir im "Quality Inn" in Barstow ein, ein sehr gut geführtes Hotel. Vor Vorfreude auf das Rodeo hab ich ganz vergessen dort Fotos zu machen.

Die Arena, ach was, ganz Barstow liegt in der Nähe der "MCLB", einer Marine Corps Logistic Base. Entsprechend präsent waren Angehörige der Einheit. Außerdem wurde vor der Veranstaltung den Soldaten in Afghanistan und im Irak gedacht und für sie, aber auch für die Rodeo-Cowboys gebetet. Wow.

An einem Stand der Organisation "Cowboys for Christ" kamen zufällig wir mit einem netten Mann ins Gespräch, der uns mal wieder nach dem Oktoberfest fragte. Wir kamen überein, dass wir tauschen sollten, er fliegt für uns nach Deutschland zurück und wir bleiben in Barstow, CA. Darauf einen "High-Five", dann bekam ich noch eine Cowboy-Bibel geschenkt. Hier, wie in weiten Teilen der USA, gehört Relgion zum Alltag der Menschen.
  


Leider wurde es schnell zu dunkel, um gute Fotos beim Rodeo zu machen. So konnte ich mich aber ganz auf den Sport konzentrieren, ich hätte nicht gedacht, dass das SO COOL aussehen würde, richtig ästhetisch. Es ging auch noch um eine Platzierung für die National Finals in Las Vegas, aber die Entscheidung dafür sollte erst am Sonntag Abend fallen.


Hier einge "Teen-Missen" beim Losverkauf. Da haben die Schönheiten von Barstow richtig was zu tun gehabt.

Wieder mal ein echtes, unterhaltsames amerikanisches Erlebnis, an das wir noch lange zurück denken werden.


1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Beiden!
    Das Teilstück der Route 66 haben wir letztes Jahr auch zurück gelegt. Da wir auch keine Schuhe übrig hatten, haben wir kurzerhand einfach auf dem Stamm unterschrieben und uns so dort verewigt. :)
    wir hoffen natürlich, dass unsere Namen durch die Überschwemmung nicht fortgewaschen sind!
    Aber vielleicht schauen wir nächstes Jahr ja nochmal nach, dann suchen wir auch euren Dollarschein und hängen unseren daneben... :)
    Viel Spaß weiterhin!

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