Samstag, 10. September 2011

Von Lebanon, MO nach Joplin, MO

An dieser Stelle vielen Dank für die Rückmeldungen zu unserem blog. Schön, dass es euch so interessiert, was wir erleben. Es ist ein bißchen so, als wärt ihr mit dabei! Wir ertappen uns schon dabei, dass wir während der Fahrt überlegen, was wir euch schreiben. Für uns ist es zudem eine tolle Möglichkeit, die vielen Eindrücke zu ordnen, denn zu sehen gibt es mehr als genug. Die Kommentarfunktion scheint jetzt zu laufen; ansonsten freuen wir uns auch sehr über eure mails!

Und langsam bekommen wir auch eine Idee davon, was es wirklich heißt, die Route 66 zu fahren. Man startet als "Eindrückesammler" mit einem Plan, einer Liste von Sehenswürdigkeiten, die man anfahren will. Doch plötzlich sind die Orte nicht mehr so wichtig, sondern die Menschen und ihre Geschichten dahinter. Menschen, die 30, 40 Jahre und länger ihre Museen, Motels, Antique Shops und ....natürlich....alte Tankstellen betreiben und sich darüber freuen, dass die Straße wieder so befahren wird. 90% der 66er sind Europäer; wir Europäer wissen anscheinend viel mehr über diesen Teil amerikanischer Geschichte als viele Amis selbst. Durch den Pixar-Film "Cars" wurde die Route 66 auch in Amerika populärer, hoffentlich wächst dadurch eine Generation heran, die dieses "Mainstreet America" auch hierzulande zu schätzen weiß. Man sagt, die Route verändert sich und sie verändert dich, wenn du sie fährst. Wie gesagt, so langsam verstehen wir die Idee dahinter...

Unsere Verabschiedung heute morgen von Ramona im Munger Moss Motel war herzerwärmend süß. Ich fühle mich geehrt, dass ich für das Foto mit Ramona hinter die Rezeption dieses tollen Motels gehen durfte und hoffe, dass sie dieses Haus noch viele viele Jahre betreibt.


Zum Schluss schenkte sie uns wunderschöne alte Schlüsselanhänger, die viele Jahre im Munger Moss Motel benutzt wurden. "One for you, and one for your mum."

Unsere heutige Etappe schien ansonsten nicht so viele Highlights parat zu haben, so dass wir zunächst ausgiebig in Lebanon, MO im Waffle House frühstückten. Unser Kellner Adam war so excited, dass wir gar nicht zum Essen kamen, sondern ständig seine Fragen zu unserer Tour beantworten mussten.

In Strafford, MO kamen wir an einem Drive-thru-Tierpark vorbei. Da wir dachten, wir hätten "plenty of time" deckten wir uns mit Tierfutter ein und fuhren durch den Park. Die Viecher haben uns die Autofenster total zugesabbert, igitt. Aber die guckten zum Teil so blöd, als wir die Fenster schlossen., das war zum Totlachen. Der Park-Flyer wies extra darauf hin, man solle die Fenster nicht schließen, so lange sich noch ein Tierkopf im Wagen befindet. Ha ha, wir hätten euch gerne was zum Kuscheln mitgebracht.


  
Danach bummelten wir weiter durch die Gegend, an Orten vorbei, die teilweise nur noch aus ein paar Häusern bestehen. Springfield, MO, die nächste größere Ortschaft ließen wir links liegen. Außer einem Wal-Mart, in dem wir uns für ein Picknick eindeckten, und der Tatsache, dass es Brad Pitts Geburtsort ist, hat die Stadt nichts zu bieten. Es soll einen Park geben, in dem Wild Bill Hickock während seiner Zeit als Sheriff in Missouri jemanden erschossen haben soll. Ja nun, das soll damals ja öfter vorgekommen sein. Das mussten wir nicht sehen.

Den nächsten Halt machten wir dann in Paris Springs, MO an der "Gay Parita Sinclair Station". Und nun sollten wir erfahren was es heißt, dass die Leute hier "full of talk" sind.




Gary und seine Tochter Jeanette erklärten uns beinahe jedes einzelne Stück in ihrem office. Sie signierten Bücher, malten uns Karten, damit wir uns an einer Ecke, an der ein Straßenschild gestohlen wurde  ja nicht (wieder) verfahren würden und boten an, uns vor dem Laden mit einer Route66-Flagge zu fotografieren. Wir erzählten von unseren Erlebnissen vom Vortag, vor allem von den netten Kanadiern, mit denen wir uns auf Anhieb so gut verstanden haben. "You will see them again." Nein, werden wir nicht, denn die beiden wollen ja in Richtung Süden nach Branson, MO fahren während wir weiter in Richtung Westen unterwegs sind. Gerade als ich von der schwarzen Corvette erzählte, die uns bis gestern schon einige Meilen begleitet hat, fuhren Ross und Vicky  draußen vor. Sie hatten bisher so viel Spaß auf der Route, dass sie beschlossen haben, erst morgen nach Branson zu fahren.

Insgesamt haben wir uns bestimmt 1 1/2 h nur hier bei Gary und seiner Tochter aufgehalten, so lustig war es dort.

Im Laufe der weiteren Fahrt sahen wir diese kleine Tankstelle in Spencer, MO.  Ich hätte nie gedacht, dass wir mal "Tankstellenhopping" betreiben würden, aber diese Gebäude haben einfach ihren eigenen Charme.
                                                                                                                                                                                                                                                 In Carthage, MO macht dieses Schild Werbung für eine Reifenwerkstatt. Ähnlichkeiten mit reisenden Personen sind rein zufällig.   :-)


Die Nacht verbringen wir in einem Drury Hotel in Joplin, MO. Die Kette kennen wir schon aus St. Louis und es gefällt uns auch hier wieder. In Joplin wütete im Mai ein schwerer Tornado, der 166 Menschen das Leben kostete. Die Spuren der Verwüstung sind in der Stadt noch deutlich sichtbar, doch vieles ist schon wieder im Aufbau bzw. auch schon wieder hergestellt. Wir nähern uns langsam der "Tornado Alley"; der Gegend Amerikas, die überdurchschnittlich oft von Tornados heimgesucht wird. Ooooops.







1 Kommentar:

  1. Hi Ihr Beiden,
    Gestern Testspiel gegen Kassel 6:2
    Leider so gut wie nichts gesehen, 2 Drittel nur Nebel.
    Waren gestern vorher bei Euch, alles ok.
    Viel Spaß weiterhin

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